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nicht mehr aktuell. - j.st.

“ver.di” gegen “Autokraft” ? – oder gegen wen?

18. Juli 2008 – von j.st.

Seit Wochen schwelt nun schon in Schleswig-Holstein der Tarifkonflikt zwischen der Gewerkschaft “ver.di” und der “Autokraft”. Ein Ende ist nach dem Abbruch der Verhandlungen nicht abzusehen. Dabei liegen die Forderungen der Konfliktparteien gar nicht mehr weit auseinander. Im Wesentlichen geht es noch um die Vertragslaufzeit. Bei der Brutto-Lohnerhöhung hat man sich bereits sehr weit angenähert. – Nun hat “ver.di” alle Autokraft-Mitarbeiter zu einem flächen- deckenden Streik in Schleswig-Holstein aufgerufen. Nur gegen wen wird gestreikt?:

Der Streik trifft eindeutig die weit über 100.000 Menschen, die als Pendler oder Schüler oder Gäste in unserem Urlaubsland sind und auf einen funktionierenden, planbaren öffentlichen Personen-Nahverkehr angewiesen sind. Einfluss auf das Verhandlungsgeschehen hat niemand von denen. Es wäre gewiss interessant zu erfahren, ob ein Gericht so etwas als eine Form von kollektiver Geiselnahme werten würde.

Damit kein Missverständnis ensteht: Streik ist als letztes Mittel in einem Tarifkonflikt legitim und ein hohes Gut unserer demokratischen Grundordnung. Nur, ist ein Streik auch immer moralisch in seinen Auswirkungen? Bei dem was wir zur Zeit in Schleswig-Holstein erleben sind in der Hinsicht Zweifel angebracht.

Es ist unbestritten, dass Lohnanpassungen erforderlich sind und gegebenenfalls auch durchgesetzt werden müssen. Wenn aber ein “ver.di”-Landesstreikleiter stolz verkündet, es seien durch seine Streiktaktik 250.000 Fahrgäste getroffen, so grenzt dies an eine kaum zu überbietende Menschenverachtung.

Dabei sind intelligente Alternativen möglich:

Wenn die Busfahrer nur noch ihrer originären Aufgabe, dem Busfahren, nachkämen aber den üblich gewordenen Fahrscheinverkauf verweigerten, könnten die Fahrgäste befördert und der Bestreikte trotzdem finanziell getroffen werden. Würde in einem solchen Fall zusätzliches Personal für den Fahrscheinverkauf eingesetzt, so hätte das einen positiven Beschäftigungseffekt.

Es wird höchste Zeit, dass bei den Tarifparteien Vernunft einkehrt. Es darf nicht sein, dass über 100.000 Menschen in unserem Bundesland durch den Konflikt beschädigt werden, ihre Arbeitsstätten nicht oder verspätet erreichen. Und die, die notgedrungen wieder mit dem eigenen PKW fahren, tragen letztendlich auch nicht zur Verbesserung unserer Umweltbilanz bei.

 

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